Auf einen erfolgreichen Auftakt der neuen Netzwerkveranstaltung „Kreative im Gespräch“ kann das Kommunalunternehmen Strukturentwicklung Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm (KUS) zurückblicken. Rund 25 Unternehmerinnen und Unternehmer aus der Kultur- und Kreativwirtschaft (KKW) folgten der Einladung in das Atelier Hörskens in Pfaffenhofen.
Die Location lieferte ideale Rahmenbedingungen zum Netzwerken und Ideen schmieden. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde präsentierte Beate Laux, Moderatorin des Abends und Projektverantwortliche im KUS, das Veranstaltungskonzept. Detailliert wurden die Projekthintergründe zum LEADER-Vorhaben und der Nutzen für die Branche erläutert. Im intensiven Austausch mit den Kultur- und Kreativschaffenden werde man in den kommenden zwei Jahren zielgruppendefinierte Veranstaltungsformate finden und diese auf ihren Nutzen für die Branche evaluieren. „Die Schwerpunkte liegen hierbei vor allem in der Wissensvermittlung, dem Netzwerken sowie der Ausarbeitung von innovativen Projekten zur Sichtbarkeit und Markenbildung der Kultur- und Kreativwirtschaft im Landkreis“, führte Laux aus.
Saskia Stadlmeir, welche die Projektumsetzung im KUS unterstützt, stellte eine Umfrage vor, welche im Vorfeld und nach Abschluss zur Überprüfung der Zielerreichung durchgeführt wird. Dabei komme auch den einzelnen Feedbackbögen der Veranstaltungen eine große Bedeutung zu. Denn nur so könne man evaluieren, in welchen Themengebieten der Wunsch nach Vertiefung herrsche und wo der Schuh bei der Branche drücke. Nach dem Motto „Von der Branche – Für die Branche“ lebe das Projekt von der Beteiligung der Kreativ- und Kulturschaffenden, heißt es.
Der Kurzvortrag von Josef Postel, Geschäftsführer der Sprecher Akademie Deutschland und Vorstand von Radio10, verdeutlichte, dass man im Zeitalter der Schnelllebigkeit bewusst zur Langsamkeit zurückkehren sollte. Die Menschen werden täglich überflutet von Reizen. Podcasts stellen für Postel hierbei ein hilfreiches Medium dar: „Sie verleiten die Zuhörer sich Zeit zu nehmen, um das Gehörte bewusst wahrzunehmen und zu verarbeiten. Diese authentische Form der Präsentation festigt die Kundenbindung nachhaltig.“
In der abschließenden „Ich biete – ich suche“- Runde mussten die Teilnehmer nicht lange zur Beteiligung angeregt werden. Wie von selbst wurde die Möglichkeit sich gegenseitig zu unterstützen sofort bewusst genutzt. Deutlich wurden dabei das große Potenzial der Branche und der Mehrwert des Projektes. Das Feedback eines Teilnehmers lautete: „Der heutige Abend hat mich dazu inspiriert, mein Portfolio konstruktiv zu überdenken. Vielleicht ergeben sich dadurch für mich weitere Geschäftsfelder oder Bereiche, welche ich bisher noch nicht berücksichtigt habe. Es erfordert Mut, sich von Angeboten zu lösen oder ‚Nein‘ zu sagen, aber nur so kann ich mir meine Freiheit und die Freude an der Arbeit bewahren.“
Weitere Projektinformationen
In den nächsten zwei Jahren steht die Förderung der Kultur- und Kreativwirtschaft im Landkreis Pfaffenhofen im besonderen Fokus der Arbeit des KUS. Die Branche gilt als wichtiger Wachstumsmotor in der Metropolregion München. Allein im Landkreis gibt es über 800 Kultur- und Kreativunternehmen, die einen jährlichen Umsatz von mehr als 120 Millionen Euro erwirtschaften.
Im vergangenen Jahr hat sich das KUS erfolgreich um LEADER-Fördermittel zur Vernetzung und Stärkung der Branche beworben. Das nun startende LEADER-Projekt „Kultur- und Kreativwirtschaft: MITeinander – ERFAHRUNGsaustausch – ERFOLGreich“ wird durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und dem Europäischen Landwirtschaftsfond für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) gefördert. Während der gesamten Projektphase kooperiert das KUS eng mit der Gemeinde Oberhausen aus dem Nachbarlandkreis Neuburg-Schrobenhausen.
Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist eine breit aufgestellte Branche. Das LEADER-Projekt richtet sich an Branchenzugehörige aus den elf Teilmärkten der Musik-, Film- und Rundfunkwirtschaft, dem Markt der darstellenden Künste, dem Kunst- und Buchmarkt, der Designwirtschaft, dem Architektur-, Presse- und Werbemarkt sowie der Game- und Softwareindustrie.
Ziel des Projektes ist es, die Branche noch besser zu vernetzen, das unternehmerische Selbstverständnis zu stärken und deren Wirtschaftskraft zu festigen. „Der Branche ein Gesicht zu geben, war schon immer unser Anliegen“, erklärt KUS-Vorstand Johannes Hofner. „Bei unseren Branchentreffs, die wir jährlich seit 2014 durchführen, haben wir bereits einen guten Zugang zur regionalen Kultur- und Kreativwirtschaft gefunden“, so Hofner weiter. Mit Hilfe der LEADER-Fördermittel könne man nun über einen Zeitraum von zwei Jahren der Branche maßgeschneiderte Formate anbieten und an der weiteren Vernetzung innerhalb aber auch zu anderen Wirtschaftszweigen arbeiten.
Was erwartet Kultur-und Kreativschaffende in den nächsten zwei Jahren? Das Projektangebot des KUS konzentriert sich auf zwei Säulen.
Im Februar ist eine umfangreiche Veranstaltungsreihe, die speziell für die Anforderungen der Branche konzipiert ist, gestartet. Angeboten werden unterschiedliche Formate, die der Vernetzung, der Wissensvermittlung und dem Informationsaustausch innerhalb der Branche dienen.
- Interessierte können sich bereits folgende Termine für das erste Halbjahr 2019 im Kalender notieren:
Vortrag „Akquise – Neukundengewinnung für Kreative“ 19. März 2019, Rentamtsaal Landratsamt Pfaffenhofen - Kollegiale Beratung, 9. April 2019, Altes Spital, Hohenwart
- Kreative im Gespräch, 16. April 2019
- Kreative im Gespräch, 28. Mai 2019
- Tagesworkshop „Elevator Pitch“, 3. Juli 2019, Baar-Ebenhausen
- Kreative im Gespräch, 18. Juli 2019
Weitere branchenspezifische Termine für die zweite Jahreshälfte sind in Planung.
Parallel findet eine intensive wissenschaftliche Begleitung des LEADER-Projektes statt. In Zusammenarbeit mit der studentischen Unternehmensberatung consult.IN wird jede Veranstaltung evaluiert, nach Mehrwert und Vernetzungsgrad hinterfragt. Zudem führt das KUS eine landkreisweite Umfrage unter den Branchenangehörigen durch. Ziel ist es, deren Vernetzungsgrad zu ermitteln und konkreten Handlungsbedarf aus der Branche heraus zu erfassen. Am Ende der Projektphase wird im Spätsommer 2020 erneut eine Umfrage durchgeführt, um die Wirksamkeit des Projektes und der getroffenen Maßnahmen zu überprüfen.
Branchenzugehörige mit Interesse am Projekt können sich telefonisch unter 08441-40074-40 an Projektmanagerin Beate Laux in der KUS-Geschäftsstelle wenden. Die KUS-Website www.kkw.kus-pfaffenhofen.de dient als übergreifendes Informationsportal zu den aktuellen Projektaktivitäten und stellt branchenspezifische Informationen bereit.
25 Unternehmerinnen und Unternehmer aus der Kultur- und Kreativwirtschaft folgten der Einladung zur ersten Netzwerkveranstaltung „Kreative im Gespräch“.