Mit zwei Bussen startete das Wasserstoffcluster Region 10 zu seiner großen Jahresexkursion nach Nürnberg. Auf dem Programm standen exklusive Einblicke in das neue Motorenentwicklungszentrum von MAN Truck & Bus in Nürnberg sowie der Besuch des Future Driveline-Campus der Technischen Hochschule Nürnberg Ohm. Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft und Forschung nutzten die Gelegenheit, sich vor Ort über Trends in der batterieelektrischen und wasserstoffbasierten Nutzfahrzeugtechnologie zu informieren und sich untereinander zu vernetzen.
HY10 ist eine Kooperation der Landkreise Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen, Pfaffenhofen und der Stadt Ingolstadt. Für den Landkreis Pfaffenhofen bringt sich das Kommunalunternehmen Strukturentwicklung Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm (KUS) in die HY10-Kooperation ein.
Nach der Begrüßung durch das HY10-Team, erhielten die Teilnehmenden durch Dr. Houben (MAN Truck & Bus) und Prof. Dr. Opferkuch (H2-Ohm Institut) einen umfangreichen Überblick über aktuelle Entwicklungen bei emissionsfreien Antriebssystemen. Im Rahmen einer Werksführung präsentierte MAN sein neues Motorenkompetenzzentrum für elektrische Lkw-Antriebe. Die Besucherinnen und Besucher konnten hautnah erleben, wie moderne Batterie- und Brennstoffzellensysteme entwickelt und getestet werden. Anschließend führte die Exkursion weiter zum Future Driveline-Campus der Technischen Hochschule Nürnberg. Dort stellten die Forschenden ihre Projekte zu Wasserstofftechnologien, Batteriesystemen und nachhaltigen Antriebskonzepten vor.
Besonders betont wurde dabei die Notwendigkeit eines adäquaten Ausbaus der Tank- und Ladeinfrastruktur. Genügt im PKW Bereich beispielsweise eine Ladeleistung von 150 Kilowatt, um eine Fahrzeug in kurzer Zeit wieder voll zu laden, benötigt man im Schwerlastbereich Ladeleistungen von bis zu einem Megawatt. Hierfür müssen beispielsweise Rastplätze neben einer ausreichenden Netzanschlusskapazität zukünftig so ausgestattet werden, dass eine gute Zugänglichkeit für Lade- und H2-Tankinfrastruktur auch für große LKW gewährleistet ist.
Zum Abschluss des Tages entwickelte der Cluster im Rahmen eines interaktiven Kurzworkshops erste Ansätze für gemeinsame Aktivitäten mit MAN und der Hochschule. Die Teilnehmenden diskutierten zentrale Herausforderungen der Branche – von Lade- und Wasserstoffinfrastruktur über Fachkräftebedarf bis hin zu Nutzungs- und Recyclingkonzepten für Fahrzeugbatterien – und sammelten Ideen für mögliche Kooperationsprojekte.
Der Workshop verdeutlichte einmal mehr, wie wichtig der Austausch zwischen Industrie, Forschung und regionalen Unternehmen für den Aufbau einer zukunftsfähigen Mobilitäts- und Wasserstoffwirtschaft ist.
Die Exkursion bot einen tiefen Einblick in aktuelle Entwicklungsarbeiten der Nutzfahrzeugbranche und stärkte gleichzeitig die Vernetzung der Akteure innerhalb des HY10-Clusters. Mit neuen Impulsen und konkreten Projektideen geht der Wasserstoffcluster gestärkt in die weitere Arbeit – und zeigt, wie aktiv die Region 10 die Transformation hin zur klimaneutralen Mobilität mitgestaltet.