Rund 260 Vertreterinnen und Vertreter der Wirtschaft sind der Einladung des Kommunalunternehmens Strukturentwicklung Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm (KUS) zum Unternehmertag ins Kloster Scheyern gefolgt. Im Fokus der Kooperationsveranstaltung mit dem Wirtschaftsbeirat des Landkreises und der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) stand dabei die zentrale Frage, wie man mit Lösungsbegabung die Zukunft gestalten kann.
„Die aktuelle Zeit der Transformation bringt Herausforderungen und multiple Krisen mit sich. Daraus können sich auch Chancen und Gelegenheiten ergeben“, begann KUS-Vorstand Johannes Hofner. Es erfordere Mut, Entschlossenheit und Flexibilität, um weiterhin die Weichen für einen erfolgreichen Wirtschaftsstandort stellen zu können. Netzwerke, Synergien und das gemeinsame Entwickeln von Lösungen seien hilfreich.
Franz Böhm, Sprecher im Vorstand des Wirtschaftsbeirates im Landkreis Pfaffenhofen, zeigte die Brisanz der momentanen Lage auf. Zahlreiche Betriebe seien von sinkenden Aufträgen, steigenden Energiekosten, Kurzarbeit und der anhaltenden Rezession betroffen. „Lassen Sie uns unseren Standortvorteil sowie unsere politischen Rollen und Ämter in Vereinen, Verbänden oder Institutionen nutzen, um gemeinsam Bürokratie abzubauen und das Land voranzubringen“, forderte Böhm auf. Er betonte die Bedeutung des KUS als wertvolle Schnittstelle zu den Behörden. Diese Kombination aus Landratsamt und Wirtschaftsförderung vor Ort sei unschlagbar.
Dass Glück nicht von Dauer sei, sondern man etwas dafür tun müsse, wurde in den einleitenden Worten von Andreas L. Huber, vbw Vize-Präsident deutlich. Man dürfe nicht in Schockstarre verfallen, sondern müsse mit Weit- und Zuversicht agieren.
Mit Charme, Witz und österreichischem Humor veranschaulichte Hauptredner Prof. Dr. Markus Hengstschläger in seiner Keynote, dass in jedem Menschen Lösungsbegabung schlummere. „Es liegt an uns, vorhandene Talente und Potenziale zu fördern und zu trainieren“, erklärt der Genetiker. Statt sich wie bisher bei Problemen mit der Schuldfrage zu beschäftigen, solle man künftig die „3/24-Formel“ anwenden und innerhalb der kommenden 24 Stunden drei Lösungsvorschläge erarbeiten. Seine Empfehlung: „Bleiben Sie in Bewegung, schulen Sie Ihre Lösungsbegabung, setzen Sie sich Visionen und treten Sie bei Problemen ruhig einen Schritt zurück, um einen zweiten Blick zu wagen!“
Weiterer Höhepunkt war die Verleihung des Unternehmerpreises an Max Hechinger, Geschäftsführer der Firma Hechinger aus Pfaffenhofen. Eine Jury, bestehend aus Landrat und Vertretern des KUS sowie des Wirtschaftsbeirats haben den langjährigen Unternehmenslenker für sein Lebenswerk als Preisträger ausgewählt. Laudator Franz Xaver Peteranderl, Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern (HWK), dankte Hechinger für sein Engagement und seinen unternehmerischen Mut. Auch durch schwierige Zeiten habe Hechinger das Unternehmen geführt, stets mit dem Wissen, dass das wertvollste Kapital eines Handwerkbetriebes seine Fachkräfte seien. Er bereichere den Landkreis unter anderem mit Ausbildungs- und Arbeitsplätzen sowie seiner Expertise. „Menschen wie Dich braucht unsere Wirtschaft“, beendete Peteranderl seine Laudatio.
Sichtlich ergriffen freute sich Hechinger über die Auszeichnung. Er gab einem kurzen Überblick zur Unternehmensgeschichte und würdigte die Unterstützung seiner Belegschaft: „Die erfolgreiche Entwicklung des Betriebes wäre ohne das Engagement meiner Mitarbeiter nicht möglich gewesen.“
Landrat Albert Gürtner resümierte in seinem Schlusswort die Veranstaltung. Hengstschläger habe mit seiner faszinierenden Art den Blick für die eigenen Potenziale geschärft. „Um die Zukunft gestalten zu können, ist es notwendig Bewährtes effizient abzurufen und immer wieder Neuland zu betreten“, so Gürtner. Neben dem Dialog seien aktives Zuhören und das gemeinsame Entwickeln von Lösungen essenziell. Abschließend warb er für eine aktive Zusammenarbeit mit dem KUS.
Beim Get-together nutzten die Teilnehmer die Möglichkeit zum Wissens- und Erfahrungsaustausch.