Die Zukunft der Berufsorientierung im Landkreis Pfaffenhofen

Ausbildungskompass, Ausbildungsmesse und die Suche nach Praktikumsstellen
Im Juni erscheint die vierte Auflage des Ausbildungskompasses im Landkreis Pfaffenhofen. Dabei unterstützen die 21 weiterführenden Schulen das herausgebende Kommunalunternehmen Strukturentwicklung Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm (KUS) tatkräftig bei der Verteilung der Broschüren. Und das Feedback war eindeutig: Wir sind wieder dabei! Bereits seit 2018 nutzen viele Lehrer die Orientierungshilfe im Unterricht, um ihre Schützlinge bei der Berufswahl zu unterstützen. Dabei legt das KUS großen Wert auf einen direkten Austausch mit den Lehrkräften. Im Rahmen des jährlichen Lehrertreffens wurden Feedback, Wünsche und Anregungen vorgebracht sowie über die Neuerungen informiert. „Wir binden den Ausbildungskompass gerne in den Unterricht ein. Die Ausbildungsberufe sind übersichtlich präsentiert und der regionale Bezug bietet einen großen Mehrwert für unsere Schüler“, so die einheitliche Rückmeldung der Lehrkräfte. Neben dem Ausbildungskompass wurde auch die geplante Ausbildungsmesse am Samstag, 25. September 2021, in Geisenfeld thematisiert. Bereits 48 Aussteller hätten laut KUS eine Standfläche für die zentrale Berufsorientierungsmesse gebucht. „Wir stecken mitten in den Vorbereitungen für die Messe und hoffen, dass die Durchführung heuer möglich sein wird“, erklärt KUS-Vorstand Johannes Hofner. Für kurzentschlossene Unternehmen stünden noch einige wenige Ausstellungsflächen zur Verfügung. Die neuesten statistischen Daten lieferte im Anschluss Marina Huth, Berufsberaterin der Agentur für Arbeit. Neben den aktuellen Ausbildungszahlen im Landkreis Pfaffenhofen erhielten die Teilnehmer einen Einblick in die aktuellen Trendberufe der jungen Nachwuchskräfte. Passend dazu wurde die Auswertung der zentralen Umfragen zur Berufsorientierung im Landkreis Pfaffenhofen vorgestellt. In Kooperation mit elf weiteren oberbayerischen Landkreisen, welche ebenfalls den Ausbildungskompass nutzen, wurden Schüler, Eltern und Lehrer interviewt. Die insgesamt rund 3.071 Rückläufe ermöglichen eine repräsentative Auswertung. Spannendste Erkenntnis: Das Praktikum wird von allen drei Zielgruppen als wichtigste Entscheidungshilfe in der Berufsfindung genannt. So gab knapp die Hälfte der Schüler an, Schnupperpraktika und Ferienjobs als Grundlage für die Berufswahl zu nutzen. Für 90 Prozent der Erziehungsberechtigten ist es wichtig, dass ihr Kind den Betrieb im Vorfeld kennenlernt und einen krisensicheren Beruf wählt. Auch 92,5 Prozent der Lehrkräfte erachten es als sinnvoll, dass die Schüler die Betriebe vor Ausbildungsbeginn persönlich und vor Ort kennenlernen. Jedoch gäbe es hier derzeit noch zu wenig Möglichkeiten für praktische Erfahrungen, auch fehle es an Transparenz zu freien Praktikastellen, so das Feedback aus der Befragung. Diese Thematik greift der Ausbildungskompass auf, denn Betriebe mit Praktikumsmöglichkeiten und Ferienjobangebote sind gesondert gekennzeichnet. Verglichen mit den Vorjahreszahlen ist hier jedoch eine rückläufige Tendenz zu verzeichnen. Waren es in der vergangenen Ausgabe noch 219 gemeldete Praktika, so kann das KUS in der kommenden Ausgabe nur 157 entsprechende Angebote verzeichnen. Die Angebote für Ausbildungsstellen seien dagegen gestiegen. „Es herrschen herausfordernde Zeiten für die Unternehmen. Die praktische Umsetzung im Betrieb wird durch die aktuelle Corona-Lage und die damit verbundenen Hygienebestimmungen erschwert“, so Hofner weiter. „Wir hoffen, dass sich die Situation bald normalisiert und die Praktikumsangebote wieder ein gewohnt hohes Niveau erreichen.“ Der Ausbildungskompass, welcher erneut in Zusammenarbeit mit der IHK, der HWK, der Kreishandwerkerschaft und der Agentur für Arbeit entstanden ist, wird nach den Pfingstferien über die Schulen verteilt. Weitere Informationen zum Ausbildungsangebot im Landkreis Pfaffenhofen sind unter www.ausbildungskompass-messe.de erhältlich.