Rund 150 Unternehmensvertreter aus dem Landkreis Pfaffenhofen durfte das Kommunalunternehmen Strukturentwicklung Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm (KUS) in Kooperation mit der IHK für München und Oberbayern beim vergangenen Unternehmerforum in der Agnes-Bernauer-Halle in Vohburg begrüßen. Im Fokus stand das Thema Nachhaltigkeit.
KUS-Vorstand Johannes Hofner machte in seinem Grußwort auf die zunehmende Ernsthaftigkeit und den gestiegenen Handlungsdruck hinsichtlich der Nachhaltigkeit aufmerksam. Angesichts von Klimakrise und Rohstoffengpässen sowie politischer und gesellschaftlicher Anforderungen müssten die eigenen Prozesse, Produktionsabläufe und Lieferketten überprüft und angepasst werden. „Nachhaltige Unternehmen sind nicht nur ethisch im Einklang mit den Ansprüchen unserer Zeit, sondern sie sind auch langfristig erfolgreicher, innovativer und widerstandsfähiger. Zudem punkten sie als Arbeitgeber bei der jüngeren Generation“, resümierte Hofner die Chancen einer nachhaltigen Unternehmensausrichtung. Neben der Fachkräftesicherung und der Digitalisierung sei die Nachhaltigkeit im Rahmen der Wirtschaftsstrukturanalyse 2021 von den Unternehmen als wichtigstes Handlungsfeld benannt worden.
Experte und Moderator Dr. Stefan Schweiger von der THI Ingolstadt thematisierte in seiner Keynote die Notwendigkeit der grundlegenden Veränderungen im Bereich des Wirtschaftens unter nachhaltigen Aspekten. Gekonnt schlug er anhand der Beispiele von PKW-Anzahl, Fleischkonsum und Treibhausgas-Emissionen den Bogen hin zum aktuellen Status Quo. Er riet: „Handeln Sie, wie liebende Eltern gerne von ihren Kindern gesehen werden würden.“
Die neuen verpflichtenden Berichtsstandards und die Unterstützungs- und Beratungsmöglichkeiten stellte Dr. Henrike Purtik, Referentin für Nachhaltigkeit/ CSR BIHK bei der IHK für München und Oberbayern, vor. „Es kann hilfreich sein, sich die Prozesse und Abläufe im eigenen Betrieb anhand einer Checkliste einmal vor Augen zu führen. Viele Firmen erfüllen bereits einige der Regularien“, so Purtik.
Dass Nachhaltigkeit und Digitalisierung Hand in Hand gehen können, bewies Leonhard Höcht von der Bayern Innovativ GmbH aus Nürnberg. Er erklärte unter anderem, wie Unternehmen ihre Geschäftsprozesse und -modelle mithilfe digitaler Tools nachhaltig umstellen können. Anhand einer Roadmap veranschaulichte er verschiedene Wege und Möglichkeiten, um bis zum Jahre 2045 Klimaneutralität im Betrieb zu erreichen.
Den Weg von der Theorie zur Praxis im unternehmerischen Umfeld beleuchtet Veronika Becker, CSR-Managerin bei der Firma LOWA mit Sitz in Jetzendorf. Becker zeigte auf, in welchen Bereichen sich der bekannte Hersteller von Wander- und Bergschuhen engagiert und wie Nachhaltigkeit in der Unternehmenskultur vom Top-Management bis zum Mitarbeiter in der Schuhherstellung gelebt wird.
In der abschließenden Schlussrunde stellten sich Landrat Albert Gürtner, Xaver Dietz, dritter Bürgermeister der Stadt Vohburg sowie Franz Böhm, Sprecher im Vorstand des Wirtschaftsbeirates des Landkreises Pfaffenhofen den Fragen Schweigers.
An abwechslungsreichen Partnerständen konnte man sich zudem zu nachhaltigen Projekten, wie den KUS-Nachhaltigkeitsscouts, informieren und erhielt hilfreiche Handlungshilfen sowie Roadmaps mit an die Hand.
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