Selbstständigkeit bedeutet, das System nicht nur zu verstehen, sondern es zu sein. Und das verlangt, auf die eigene Energie, Gesundheit und Prioritäten zu achten. Denn wenn ich ausfalle, läuft nichts mehr.
Gründerin Eva Erdmann
Teil I – Das Unternehmen
Stell dich kurz vor! Wer bist du und was machst du?

Servus, ich bin Eva Erdmann von digital4small®. Als Ordnungsfan, gelernte Optimistin und studierte BWLerin habe ich gegründet, um Selbstständige und kleinere Unternehmen dabei zu unterstützen, ihren Online-Auftritt authentisch und gleichzeitig effektiv zu gestalten.
Womit verdienst Du Dein tägliches Brot? / Was macht digtial4small?

Mit knapp 10 Jahren Erfahrung im Online- und Social-Media Marketing bringe ich betriebswirtschaftliches Know-how und ein gutes Gespür für Menschen und Marken zusammen.
Mein Ziel: dass Digitalisierung für meine Kunden kein Hindernis, sondern ein Erfolgsfaktor wird. Ich entwickle nicht nur Konzepte, sondern begleite aktiv bei der Umsetzung – ob Website, Social Media oder Sichtbarkeit auf Google – und seit 2024 auch Sichtbarkeit in der KI.
Denn am Ende zählt nicht die Theorie, sondern das Ergebnis: mehr Anfragen, mehr Struktur, mehr Leichtigkeit im Businessalltag… und mehr Umsatz.
Konkret verdiene ich mein tägliches Brot mit:
- Websites, die nicht nur bei Google erscheinen, sondern auch in der KI-Suche, z.B. bei Chat GPT
- Google Ads (bezahlte Werbung)
- Meta Ads (bezahlte Werbung bei Facebook & Instagram),
- E-Mail Marketing
- Mentoring für Selbstständige zur ganzheitlichen Unterstützung im Businessaufbau
- Workshops zum Thema KI und wie Du sie sinnvoll in deinen Businessalltag integrieren kannst
Für viele Leistungen gibt es bei mir fixe Pakete mit definierten Ergebnissen. Zusätzlich, je nach Anforderung des Kunden, erstelle ich natürlich auch individuelle Angebote. Ein Soloselbstständiger hat andere Bedarfe als ein Mittelständler mit 70 Mitarbeitern…
Wer sind Deine Kunden?

Meine Kunden sind Selbstständige, sowie kleine und mittlere Unternehmen, meist aus traditionellen Branchen, die erkannt haben: Es reicht nicht mehr, nur gute Arbeit zu leisten – man muss auch online sichtbar sein.
Viele von ihnen kommen aus Handwerk, Beratung, Dienstleistung oder Familienunternehmen und stehen an einem Punkt, an dem sie sagen: „Ja, digital und online sichtbar – aber bitte mit einem verständlichen Plan und ohne Buzzword-Bullshit“
Von klassischen regionalen Einzelhändlern, Gastronomen, Kosmetikerinnen, Hotels und Ferienwohnungen, Rechtsanwälten, Landwirten, Galabauern und Heilpraktikern war schon alles dabei. Ich habe ganz bewusst keine Branchenspezifikation, da mein Fokus auf dem Unternehmer bzw. der Unternehmerin liegt.
Sie haben branchenunabhängig ihre eigenen Herausforderungen, bei denen ich im digitalen Bereich unterstütze.
Alle meine Dienstleistungen sind so aufgebaut, dass meine Kunden danach nicht an mich gebunden sind.
Ich bin der Überzeugung, dass nachhaltiges Marketing, insbesondere für Selbstständige und kleinere Unternehmen, ein solches ist, dass die Unternehmer und Unternehmerinnen selbst verstehen und selbst umsetzen können, wenn sie dies möchten.
Natürlich stehe ich aber auch für eine langfristige Zusammenarbeit zur Verfügung. Wichtig ist aber zu wissen, dass meine Lösungen so strukturiert sind, dass sie einfach und effektiv sind. Und genau DAS ist nicht immer einfach.
Es steckt viel Wahrheit in dem Spruch „Es ist nie so einfach wie es aussieht.“ Das kann mir vermutlich jeder bestätigen, der mal versucht hat „ein bisschen Instagram Werbung zu machen“

Teil II – Die Gründung von digital4small®
Wie hast Du angefangen? Seit wann gibt es Dein Unternehmen? Und was hat eine Uhr mit deiner Gründung zu tun? Und hast Du den Schritt je bereut?

Websites erstellen, das Internet, digitale Präsenz – das hat mich schon immer interessiert. Seitdem es die ersten No-Code Baukästen gab, habe ich für Freunde und Familie Websites gebaut… 🙂 Aber der eigentliche Startschuss war später…
Mein Mann und ich haben – neben unserer Familie – damals auch unser erstes gemeinsames Start-up gegründet: Uhrtracht®. In nur vier Monaten entstand aus einer spontanen Idee ein echtes kleines Unternehmen – eigene designte Produkte (Uhren mit einem Hauch Bayern (#heimatanderhand) mit Wechselbändern in Filz, Wildleder und Leder) mit eigenem Onlineshop, Social Media Auftritt, Retourenportal, Amazon Seller Account, Markenregistrierung und Co. Ich habe damals einfach damit angefangen und ohne fremde Hilfe alles Digitale auf die Beine gestellt. Abends, hochschwanger und neben meinem Vollzeitjob. Und damals gab es nur Youtube und Google, keine KI 😉 Vier Wochen vor der Geburt unserer Tochter gingen wir live.
Kurz darauf stand Pro7 vor der Tür. Nicht einmal, sondern gleich zweimal wurde über uns berichtet – was super war! Wir wuchsen, ich schaltete Facebook Ads und wir bauten unsere Social Media Präsenz auf und merkten schnell: Wir konnten mit den großen Marken mithalten – nicht im Budget, aber im Auftritt.
In dieser Zeit habe ich etwas für mich Entscheidendes erkannt: Mich begeisterte nicht das Produkt an sich, sondern die Kommunikation dahinter. Die Geschichten, die Marken online erzählen können. Und der Moment, wenn aus einer Idee plötzlich Sichtbarkeit entsteht.
Je mehr ich in meine eigene Entwicklung eintauchte, desto klarer wurde: Der Verkauf eines weiteren Produkts, das die Welt nicht wirklich braucht, passt nicht mehr zu uns und zu mir. Ich wollte Sinn, Strategie und Wirkung – nicht nur Umsatz. Uhrtracht® wurde verkauft und es war schön zu sehen, dass „unser Ende“ ein Neuanfang für Andere war.
Also schlug ich ein neues Kapitel auf. Nach der Elternzeit zurück im Konzern war mir schnell klar: Das ist es nicht. Ich wollte umsetzen, gestalten, bewegen – und zwar für Menschen, die wie ich „anpacken“ und nicht nur schicke Konzepte schreiben.
So entstand digital4small®: aus dem Wunsch heraus, traditionellen Unternehmen zu zeigen, wie sie online sichtbar werden können – echt, wirksam und mit Struktur. 2019 gründete ich nebenberuflich. 2021 verlies ich dann meinen sicheren Konzernarbeitsplatz. Alles andere wäre auf Dauer nicht authentisch gewesen. Und nein, keinen einzigen Tag habe ich diesen Schritt bereut.
Mit meinen liebsten damaligen Arbeitskolleginnen, die dann Freundinnen geworden sind, gehe ich heute z.B. noch regelmäßig Mittagessen.
Digitalisierung ist kein Luxus oder „nice to have“. Sie ist der Schlüssel, um im Heute erfolgreich zu werden oder zu bleiben. Gleich, welche Branche.
Wie gefällt dir die Unterstützung bzw. das Angebot für Gründer durch das KUS?

Auf das KUS wurde ich 2021 aufmerksam, als ich für Euch -mitten in Corona- ein Online Seminar zum Thema Social Media Marketing gehalten habe. Seitdem haben wir immer wieder Berührungspunkte, als Teilnehmerin oder als Referentin. Ich freue mich, dass es hier in unserer Region eine solche Institution wie Euch gibt. Zuletzt war ich bei Eurem Networking Event „Zukunftsmacherinnen“ und es war, wie immer, eine gelungene Veranstaltung. Danke dafür.
Was über das Gründer-Dasein hättest Du gerne vor der Gründung gewusst?

Durch meine Ausbildung, das duale BWL-Studium und rund zehn Jahre im Konzern – teilweise auch in Führungsfunktionen – wusste ich, was es bedeutet, Verantwortung zu übernehmen: Prozesse zu steuern, Entscheidungen zu treffen und Ergebnisse zu liefern.
Doch erst mit der Selbstständigkeit habe ich wirklich verstanden, was Verantwortung in ihrer ganzen Tiefe heißt. Keine Ausreden. Kein „doofer Chef“, kein „schwieriger Kollege“, kein „nicht mein Tag“. Jede Entscheidung ist meine – und jede Konsequenz trage ich selbst.
Selbstständigkeit bedeutet, das System nicht nur zu verstehen, sondern es zu sein. Und das verlangt, auf die eigene Energie, Gesundheit und Prioritäten zu achten. Denn wenn ich ausfalle, läuft nichts mehr.
Diese Erkenntnis hat meinen Führungsstil verändert: Verantwortung ist heute für mich nicht nur Pflicht, sondern Haltung. Bewusstsein, Klarheit und Selbstführung.
Letzteres hat mich 2021 dann sogar dazu gebracht eine umfangreiche Coaching Ausbildung zu machen, um noch mehr zu Verstehen und Werkzeuge und Methoden zu haben, wenn ich sie brauche. Für mich und für meine Kunden.
Hast Du einen Tipp für all diejenigen, welche mit dem Gedanken spielen zu gründen?

Ganz klar: „Start before you’re ready.“
Warte nicht auf den perfekten Moment – der kommt nicht. Fang im Nebenerwerb an, teste deine Idee, lerne, was funktioniert, und entwickle daraus Schritt für Schritt ein tragfähiges Geschäftsmodell.
Mach es zunächst alleine, um deine Richtung zu finden. Und wenn du spürst, dass es trägt, hol dir gezielt Menschen ins Boot, die dich weiterbringen – fachlich wie persönlich.
Ebenso wichtig: Finanzielle Stabilität.
Gründen bedeutet, wie vorher gesagt, Verantwortung – auch für deine eigenen Zahlen. Wer seine (persönlichen) Finanzen nicht im Griff hat, sollte sich Zeit nehmen, das zu lernen, bevor er startet. Beschäftige dich mit Themen wie Umsatz, Kosten, Rücklagen, Steuern und Buchhaltung – sie sind kein notwendiges Übel, sondern die Grundlage für Freiheit oder etwas weniger dramatisch: für freie Entscheidungen.
Und: Denk langfristig. Selbstständigkeit rechnet sich nicht in Monaten, sondern in Jahren. Es wird Schwankungen geben – wer das weiß und vorbereitet ist, bleibt handlungsfähig und souverän.
Teil III – Die Gründerin
Wenn der Tag mal richtig stressig war, wie erdest du dich wieder? / Was machst Du, wenn Du mal freie Zeit hast?

Ich sag’s Dir wie es ist, ich mache unglaublich gerne langweilige Dinge – allein.
Ich journal um meine Gedanken zu ordnen. 10 Minuten schreiben wirken manchmal wahre Wunder.
Oder ich räume physisch etwas auf. Dinge sortieren und ordnen finde ich sehr entspannend. Wenn’s richtig stressig war: meditieren.
Was ist dein Guilty Pleasure, also was magst du gern, aber kaum einer weiß es?

Ob ich es als Gulity Pleasure bezeichnen würde…mhhh, denn langsam wird es offensichtlich.
Tatsächlich gärtner unglaublich gern – und das, obwohl bis vor ein paar Jahren sogar Kakteen bei mir eingegangen sind.
Ganz schleichend ist es für mich ein schöner Ausgleich zu meinem sehr digitalen Alltag geworden. Über Rasen, Mähroboter und Anordnung der Pflanzen nach Blütezeiten kann man sich mittlerweile sehr lange mit mir unterhalten.
Im Garten läuft nichts auf Knopfdruck, da gibt es keine Filter und auch nicht wirklich Abkürzungen. Alles braucht seine Zeit – und genau das empfinde ich als sehr ent-spannend. Mein Handy ist voller vorher nachher Bilder.
Der Garten erinnert mich, dass echtes Wachstum Zeit braucht – online wie offline.

Kontakt:
Eva Erdmann
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