Organisiert vom Kommunalunternehmen Strukturentwicklung Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm (KUS) fanden sich rund 50 Gründerinnen und Gründer am 6. Juli 2017 in der Insel 1 in Pfaffenhofen ein, um an der „sportlichsten Veranstaltung, die das KUS jemals organisiert hat“ teilzunehmen. Ob hecheln, hüpfen, schreien oder den Erlkönig vortragen – die Gründerinnen und Gründer waren mit vollem Eifer bei der Sache.
Von dem Referent der Sprecherakademie Pfaffenhofen, Matthias Christian Rehrl, wurden die Teilnehmenden gleich zum Mitmachen aufgefordert. Nach der Lockerungsübung sollten Emotionen in Texten transportiert werden – ganz unabhängig vom Inhalt. „Blaukraut bleibt Blaukraut und Brautkleid bleibt Brautkleid“ wurde verliebt gesäuselt und wütend „Den Potsdammer Postkutschkasten putzt der Potzdammer Postkutscher“ durch den Raum geschmettert. Auch beim Telefonieren kann ein kleiner Trick bei dem Gegenüber ein gutes Gefühl erzeugen: Lächeln am Telefon. „Durch Emotionen wird’s authentisch“, erklärt Rehrl. „Aber auch die Körperhaltung und Atmung sind unheimlich wichtig“. Typische Anzeichen von Stress seien es, die Schultern hochzuziehen und nur noch „Oben“ zu atmen. „Dadurch nimmt aber auch der Gegenüber den Eindruck von Stress wahr und glaubt Ihnen dadurch unterbewusst weniger“, so Rehrl weiter. Durch Entspannungs- und Atemübungen schärft der erfahrene Referent und Schauspieler das Bewusstsein für solche Mechanismen. „Warum werden Babys beim Schreien nicht heiser?“, fragt er in die Runde. „Weil sie richtig atmen“, lautet die Antwort. Durch dieses Beispiel sollen die Teilnehmer dazu angehalten werden, sich ihrer Atmung bewusst zu werden. Getreu dem Motto „Praxis pur“ wurde dies anschließend in gemeinsamen Übungen vertieft.
In der darauf folgenden kurzen Zwischenpause ergaben sich schon viele spannende Gespräche unter den Teilnehmern, bevor dann Marion Stark vom „Barfuß Studio“ in Pfaffenhofen in ihre persönliche Gründungsgeschichte einstieg. Zusammen mit Daniela Dohrmann wagte Stark den Schritt in die Selbständigkeit. Nur drei Monate lagen zwischen der ersten zaghaften Idee der Gründerinnen und dem Start des Projekts. Der Weg dorthin war für Stark kein geradliniger. Er war geprägt von einigen Sackgassen und Umwegen. Aber für die junge Unternehmerin stand fest, „ich will selbständig sein und ein Studio leiten“. In Dohrmann fand sie die perfekte Ergänzung: „Im Gespräch kam die Idee auf, dass wir gemeinsam etwas auf die Beine stellen wollen. Irgendwann. Unabhängig voneinander suchten wir aber bereits am nächsten Tag nach Räumlichkeiten.“ Das perfekte Objekt fand sich schnell. Dann hieß es „nicht lange fackeln“. In kürzester Zeit standen die Finanzierung und ein Buissnessplan. Knapp sieben Monate nach der Geschäftsidee sind die Kurse und Beratungen sehr gefragt und die Ersten stehen schon auf Wartelisten.
„Ohne Hilfe wäre das nicht möglich gewesen“, erklärt Stark und bedankt sich nochmal bei allen Unterstützern. Die beiden Gründerinnen wollen mit ihrem Studio Familien begleiten und sehen es als ganzheitliche Unterstützung. Besonders für junge Familien, die neue Kontakte suchen oder einfach gerne zusammen mit ihren Kindern etwas erleben wollen, ist das Barfuß Studio eine pädagogisch fundierte Anlaufstelle. An den Fragen des interessierten Publikums merkte man, dass auch die Vereinbarkeit von Familie und Selbständigkeit für alle ein großes Thema ist. „Zu 90% läuft es gut und dann sind da die 10%, wo meine Familie schon mal an meinem Verstand zweifelt“, antwortet Stark mit einem Lächeln auf die Frage, wie es ihr persönlich dabei ergeht.
Zum Abschluss nutzten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Zeit zum Netzwerken. Am reichhaltigen Grillbuffet bei wunderbarem Sommerwetter auf der Terrasse wurden nochmal Fragen vertieft, Probleme ausgetauscht und Tipps gegeben. „Wir sind hier das erste Mal und haben gleich Kontakt geknüpft. Tolle Leute, gute Gespräche und man lernt einiges“, fassen zwei Gründerinnen die Veranstaltung zusammen.